Felix Klein und Michel Friedman diskutieren die Frage "Was tun gegen Antisemitismus" in der FU Berlin
Termine 30.10.2024
Das Ausmaß der Bedrohungen jüdischen Lebens in Deutschland und Möglichkeiten zur Eindämmung des Antisemitismus standen im Mittelpunkt eines Podiumsgesprächs im Auditorium Maximum der Freien Universität Berlin mit Felix Klein und dem Publizisten Prof. Dr. Michel Friedman.
Unter der Leitfrage "Was tun gegen Antisemitismus" beleuchteten Klein und der Publizist Michel Friedman, Autor zahlreicher Bücher auch zum Thema Antisemitismus, die aktuelle Lage in Deutschland. Einig waren sich beide darin, dass die antisemitische Bedrohung für Jüdinnen und Juden in Deutschland ein kritisches Ausmaß erreicht habe und das nicht erst seit dem 7. Oktober 2023, sondern schon weit davor. Klein forderte daher unter anderem: "Wir müssen systemischer reagieren. Schulen, Hochschulen, Vereine und Betriebe müssen wissen, was zu tun ist, wenn antisemitische Vorfälle auftreten. Auch ist mehr Bildung über gesellschaftliche Vielfalt notwendig, zum Beispiel über die Staatenbildung Israels."
Die Moderation lag bei Helene Bubrowski, Redakteurin des Briefingportals Table Media. Die Veranstaltung fand auf Einladung des vom Bundesforschungsministerium geförderten Verbundprojekts "Christliche Signaturen des zeitgenössischen Antisemitismus" statt. Es wird an der Freien Universität Berlin unter der Leitung von Prof. Dr. Rainer Kampling koordiniert.
Die Veranstaltung fand zwar unter Polizeischutz, aber ohne Zwischenfälle statt. Keine zwei Wochen zuvor erst war das Präsidiumsgebäude der FU Ziel eines Angriffs geworden. Vermummte Randalierer hatten Schaden in Höhe von rund 100.000 Euro angerichtet, indem sie Mobiliar und Elektronik zerstörten und antiisraelische Parolen Symbole der palästinensischen Terrororganisation Hamas an Wände sprühten. Die Polizei hatte mehrere Personen festgenommen.