Klein auf der re:publica: "Digitale Spiele sind gute Ergänzung von Erinnerungskultur"
Termine 13.06.2022
Felix Klein hat bei einer Podiumsdiskussion zum Thema ‚Erinnern mit Games - Digitale Erinnerungskultur und die Aufarbeitung des Nationalsozialismus‘ im Rahmen der Digitalkonferenz re:publica 22 die Bedeutung von neuen und innovativen Ansätzen in der Erinnerungskultur betont.
Auf dem Podium diskutierte Klein gemeinsam mit Çiğdem Uzunoğlu, Geschäftsführerin Stiftung Digitale Spielekultur und Mona Brandt, Lead Game Designerin bei Paintbucket Games, wie sich über digitale Spiele ein Zugang zu Geschichte und insbesondere der Zeit des Nationalsozialismus entwickeln lässt.
Felix Klein betonte: "77 Jahre nach dem Ende der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft gibt es immer weniger Zeitzeuginnen und Zeitzeugen, die über ihr Schicksal und die Schrecken dieser Zeit noch aus eigenem Erleben berichten können. Digitale Spiele können hier eine Brücke bauen und dazu beitragen, dass sich junge Menschen nicht nur im Geschichtsunterricht, sondern auch im Alltag mit der Zeit des Nationalsozialismus und Antisemitismus beschäftigen und mit ihrer Gegenwart kritisch auseinandersetzen. Spiele bieten neue Zugangsmöglichkeiten, nicht nur Geschichte zu erleben, sondern auch eigene Einstellungen, Ansichten und Handlungen zu hinterfragen, beispielsweise indem die Spielenden Entscheidungen treffen und die Auswirkungen im Spiel sehen."
Zu Beginn der Podiumsdiskussion wurden das Spiel "Through the Darkest of Times" und auch das Nachfolgespiel "The Darkest Files" vorgestellt, die beide von Paintbucket Games entwickelt wurden. "The Darkest Files" ist ein digitales Spiel aus dem Genre der Ermittlungs- und Detektivspiele, in dem es um die juristische Aufklärung von NS-Verbrechen im Nachkriegsdeutschland geht. Es ist der geistige Nachfolger des preisgekrönten "Through the Darkest of Times" (Gewinner des Deutschen Entwicklerpreises in den Kategorien "Bestes Indie Game" und "Beste Story" 2020).
Die re:publica gilt als die größte Konferenz zu den Themen Netzpolitik, Digitalkultur und digitale Gesellschaft in Europa. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der re:publica bilden einen Querschnitt der (digitalen) Gesellschaft. Zu ihnen gehören unter anderem Vertreterinnen und Vertreter aus Wissenschaft, Politik, Unternehmen, Hackerkulturen, NGOs, Medien und Marketing und Social Media. Die re:publica findet seit 15 Jahren jährlich statt und wird in Berlin ausgerichtet.